Bangsbo Fort ist ein teilweise offenes Militärgelände, das derzeit umfassend umgestaltet wird. Das Fort liegt auf einem Hügelplateau am südlichen Rand von Frederikshavn. Genauer gesagt auf dem Pikkerbakken, einem der vielen Hügel, die entstanden sind, als der Meeresboden am Ende der letzten Eiszeit angehoben wurde. Der Hügel besteht hauptsächlich aus Lehm und Steinen. Die Höhe des Hügels beträgt bis zu 84 Meter. Die steilen Hänge zum Meer hin und die einzigartige Natur machen diesen Ort zu etwas ganz Besonderem. Die strategische Bedeutung des Hügels als Beobachtungsposten reicht mehrere hundert Jahre zurück. Bei der Besetzung Dänemarks am 9. April 1940 beschlagnahmte die deutsche Kriegsmarine das Gebiet sofort für eine Küstenbatterie und eine Flugabwehrbatterie. Beide Batterien hatten die Aufgabe, den Hafen von Frederikshavn vor feindlichen Angriffen zu schützen. Der Hafen war für die Deutschen wichtig für den Transport von und nach Norwegen sowie als Stützpunkt für die Aktivitäten der Kriegsmarine im Kattegat und Skagerrak.

Bei der Kapitulation der Deutschen im Mai 1945 war die Stützpunktgruppe Frederikshavn Süd – so lautete die deutsche Bezeichnung für das Gebiet – ein stark befestigter Stützpunkt. Ein Stützpunkt mit 34 schweren und 17 leichten Betonbunkern sowie 30 weiteren verschiedenen Betonanlagen. Das gesamte Gebiet war mit einem dreifachen Stacheldrahtzaun und Minenfeldern abgesperrt. Die Hauptbewaffnung der beiden Batterien bestand aus 15-cm-Kanonen in der Küstenbatterie und 10,5-cm-Kanonen in der Luftabwehrbatterie. Im September 1945 übernahm die Marine das Gebiet – genauer gesagt die Küstenverteidigung –, später umbenannt in „Küstenbefestigung“.
Anfangs wurden hauptsächlich die zurückgelassenen deutschen Anlagen genutzt. Darüber hinaus wurde das Gebiet um eine Flottenfunkstation und eine Küstenradarstation erweitert. Nach einem Ausbau und einer Modernisierung wurde die Festung 1952 unter dem neuen Namen Bangsbo Fort in Betrieb genommen. Nun als Festung des Kalten Krieges. Trotz der hohen Investitionen, die Anfang der 1950er Jahre getätigt wurden, hatte die Festung jedoch nur eine kurze Lebensdauer. Bereits 1962 wurde sie infolge eines großen Verteidigungsabkommens stillgelegt. Gleichzeitig wurde jedoch die Flottenstation Frederikshavn in Betrieb genommen. Zurück blieben die Flottenfunkstation und die Küstenradarstation sowie der Kattegat-Marinedistrikt.

BANGSBO FORT HEUTE
Heute verfügt die Marine noch immer über das 35 Hektar große Gelände. Im Süden befindet sich in einem abgeschlossenen Bereich der Kattegat-Marinedistrikt, der die nördlichen dänischen Gewässer überwacht. Das restliche 27 Hektar große Gelände liegt seit den 1960er Jahren brach und wurde nur in begrenztem Umfang als Übungsgelände genutzt.
Anfang der 1990er Jahre wurden Führungen durch das Gelände angeboten. Dabei wurden vor allem die drei erhaltenen 15-cm-Kanonen in den Geschützstellungen gezeigt. Sie werden auch als Niels-Juel-Kanonen bezeichnet. Im Jahr 2004 begann die Marine mit einer größeren und dauerhaften Öffnung des Geländes für die Öffentlichkeit, unter anderem in Form des Dronningestien (Königinnenweg). Im Jahr 2005 zog das Bangsbo Museum in die Festung ein und übernahm die Vermittlung und die musealen Aktivitäten. Im Juni 2005 wurde der Museumsbunker inmitten des Geländes in dem ehemaligen Kommandobunker des deutschen Kommandanten eröffnet. In den kommenden Jahren werden weitere Bunker in die Vermittlung des Museums vor Ort einbezogen. Außerdem wird ein breites Spektrum an Aktivitäten realisiert werden.
